13. Kloster Rostock (D)

Die Entstehung des Zisterzienserinnenklosters zum Heiligen Kreuz zu Rostock eine Sühnestiftung der Königin Margarete von Dänemark. Nach der Stiftungslegende, festgehalten in einer auf den 22.September 1270 zurückdatierten "Stiftungsurkunde", verdankt das Kloster seinen Namen einer Kreuzreliquie, die Margarete von einer Pilgerfahrt nach Rom mitgebracht hat. Margarete von Dänemark verbrachte ihre letzte Lebenszeit in dem 1276 von Papst Innozenz V. bestätigten Kloster, verstarb 1282 und ist im Doberaner Münster beigesetzt. Entgegen der Ordensregel der Zisterzienser entstand das Kloster zum Heiligen Kreuz innerhalb der Stadtmauer im Süden der Neustadt und ist heute vom belebten Universitätsplatz zu erreichen.
Das Kloster nahm vorwiegend Rostocker Bürgerstöchter auf. Im Jahr 1354 musste die Zahl der Nonnen auf 60 reduziert werden, was für ein grosses, wirtschaftlich starkes Kloster spricht. Zahlreiche Grundbesitzungen und Einkünfte, die im Mittelalter durch Stiftungen und Zukäufe vermehrt wurden, belegen dies. An der Spitze des Klosters stand die Priorin. Sie beaufsichtigte die Einhaltung der Klosterregel. Der Propst, im Mittelalter ein Dominikanermönch aus dem Johanniskloster, war für die weltliche Verwaltung des Klosters verantwortlich. Als der Rostocker Rat 1531 die Reformation als verbindlich erklärte, verweigerten die Nonnen lange Zeit die Annahme des neuen Glaubens. Erst 1558 wandten sich vier Nonnen dem neuen Glauben zu. Der Rostocker Erbvertrag von 1584 regelte die Umwandlung des Klosters in ein evangelisches Damenstift. Der allgemeine Niedergang in Mecklenburg im 17. Jh. spiegelte sich auch wider in der wirtschaftlichen Situation des Stiftes. Im 18. und 19. Jh. schrumpfte der Grundbesitz durch zahlreiche Verkäufe. Nach mehreren Versuchen der Säkularisierung im 19. Jh. wurde das Kloster zum Heiligen Kreuz in der Weimarer Republik 1920 geschlossen, der Besitz durch den Freistaat Mecklenburg-Schwerin eingezogen. Die Stiftsdamen behielten lebenslanges Wohnrecht.
Das backsteingotische Kloster mit Klausur und Klosterkirche entstand im 14. und 15.Jh.. Die Klausur weist im Refektorium im Südflügel Gewölbemalerein von 1470/80 sowie im Dormitorium des Nordwestflügels eine ausgemalte Nonnenzelle des Spätmittelalters auf. Die Klosterkirche (1306-1360), ein dreischiffiges Langhaus mit einem polygonalen Chorabschluss, hat eine relativ geschlossen erhaltene Ausstattung von grossem kulturhistorischen Wert. Heute hat das Kulturhistorische Museum Rostock mit seinen umfangreichen Sammlungen zur regionalen Kunst- und Kulturgeschichte sein Domizil in den Klostermauern. Die Kirche gehört der Universität.

Internet: www.rostock.de
 
     
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